Erinnerungsgeschichte
Das Gebäude blieb weitestgehend von Kriegszerstörungen verschont. Nach 1945 schien die Geschichte des frühen Konzentrationslagers bis auf vereinzelte Hinweise in Vergessenheit zu geraten. Erst seit 1981 erinnert eine Gedenktafel auf dem Gelände an die „Opfer des frühen Naziterrors”.
Die Gedenktafel gab den Anstoß für historische Nachforschungen interessierter Anwohner. 1991 gründeten die Soziologin Sylvia Walleczek, der Bildhauer Rolf Scholz und der Historiker Kurt Schilde die „Geschichtswerkstatt Papestraße”. Ein Jahr später gelang es ihnen, den heutigen Gedenkort eindeutig als die ehemalige Haftstätte zu identifizieren. Der entscheidende Hinweis kam 1992 von einem ehemaligen Wurstverkäufer, zu dessen Kundschaft 1933 auch SA-Feldpolizisten gehörten. Seitdem haben sich Mitglieder der Geschichtswerkstatt und des Fördervereins für die Aufarbeitung der Geschichte des Ortes engagiert.
Im Jahr 2003 beschloss die Bezirksverordnetenversammlung von Tempelhof-Schöneberg, die bis dahin privat vermieteten Kellerräume als Gedenk- und Begegnungsstätte für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Im April 2011 wurde der Gedenkort eröffnet. Seit März 2013 informieren eine Ausstellung und ein Besucherarchiv über die Geschichte des Ortes.